Logo

WERTEERZIEHUNG - LEBENSERFOLG –AUDIOVISUELLE MEDIEN Zum Problem der Mediatisierung von Kindheit am 19. und 20. Oktober 2009

......Wenn man die Wirkungsmächtigkeit der AV-Medien anerkennt, liegt die Frage nahe, welchen Stellenwert die Darstellungen von Gewaltausübung darin haben....

Ein großer Vorzug der audiovisuellen Medien besteht darin, dass sie beim Zuschauer eine psychische Aktivität herbeiführen, die zutiefst menschlich ist, weil sie eine sinnliche Erkenntnis fördert, die zur Orientierung im Alltag gebraucht werden kann. Filmerleben hat aber auch eine andere etwas problematischere Seite. Das Medium verfügt nämlich nicht nur über die Möglichkeit, sich mit seinen Darstellungen sehr stark der Realität zu nähern, es kann sich von dieser Realität auch außerordentlich weit entfernen und uns in eine fiktive Welt führen, die nur noch wenig mit der uns bekannten gemeinsam hat und vornehmlich der Phantasie ihrer Schöpfer entspringt – aber dennoch als Realität wirkt. Diese ungewöhnliche Eigenschaft, objektiv und subjektiv zugleich sein zu können, mag eine wichtige Ursache dafür bilden, dass die audiovisuellen Medien so bedeutend geworden sind. Sie können dem Menschen helfen, wenn sie mit ethischen Wertungen des dargestellten Lebens verbunden sind, aber sie können auch desorientieren, wenn wertlose und schädigende Angebote gemacht werden, die sich etwa als wertfreie Unterhaltung darstellen. Unsere Tagung ist ein Beitrag dazu, dass Schule und Medienangebot im Rahmen der Wertevermittlung nicht als Gegensätze gesehen werden, sondern dass es zunehmend zu einer verantwortungsbewussten Einbeziehung der Medien in die Prozesse der Wertebildung kommt. Mit dieser Tagung hoffen wir das Engagement der Politiker für eine grundlegende Strategie gegenüber der Medienentwicklung wecken zu können. Der offene Brief der Eltern, deren Kinder am 11. März 2009 in ihrer Schule in Winnenden dem medieninduzierten Rausch eines 17-Jährigen zum Opfer fielen, verpflichtet uns dazu. „(…)Wenn wir es zulassen, dass unseren Mitbürgern weiterhin täglich Mord und Totschlag serviert werden, ist abzusehen, dass die Realität langsam, aber stetig dem Medienvorbild folgen wird. Von den Sendern muss verlangt werden, dass sie ein ausgewogenes Programm anbieten.(…..)“ „Wir wollen, dass Killerspiele verboten werden. (….)“ „Wir wollen mehr Jugendschutz im Internet. (…)“ Es ist die Sorge um unser aller Zukunft, die in dem offenen Brief der Eltern zum Ausdruck kommt, wir teilen diese Sorge. Wir danken dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend für die Unterstützung unserer Tagung. Der Vorstand

Zeit: 19. 10. 2009, 10:30 Uhr
Ort: Konferenzzentrum der Bank für Sozialwirtschaft AG (BFS), Oranienburger Str. 13-14, 10178 Berlin 19. und 20.10. 2009

Ablaufplan der Veranstaltung
UhrzeitProgrammpunkt

Veranstaltung: WERTEERZIEHUNG - LEBENSERFOLG –AUDIOVISUELLE MEDIEN Zum Problem der Mediatisierung von Kindheit am 19. und 20. Oktober 2009

19. Oktober: 10.30 Eintreffen
10.50 Begrüßung
Programmleitung des Tages: Ursula Reinsch, WDR, Journalistin
11.00 Werte finden – Sinn bilden – Wert schöpfen.
Die Kraft einer gelingenden Kindheit.
Prof. Dr. Barbara v. Meibom, Leiterin von Communio - Institut für Führungskunst, Berlin/Essen
12.00 Das Bedürfnis nach Sinn und die Macht der Bilder: das Recht der Jugend auf ungestörte Sinnfindung.
Prof. Dr. Jochen Krautz, Professor für Kunstpädagogik an der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft, Alfter bei Bonn
13.00 Mittagsimbiss
13.45 Wirkung der audiovisuellen Medien auf die Charakterbildung der Heranwachsenden.
Dr. Rudolf Hänsel, Dipl.-Psychologe, Eziehungswissenschaftler und Schulberater, Wallenwil , Schweiz
14.45 Jugendschutzrelevante Konsequenzen aus Längsschnittuntersuchungen zur Wirkung medialer Gewalt.
Dr. Rudolf H. Weiß, Dipl.- Psychologe (BdP), Medienpsychologie und Intelligenzdiagnostik, Auenwald
15.45 Kaffeepause
16.15 Wie das virtuelle Töten zum Töten des Lebendigen im Alltag verführt.
Dr. Sabine Schiffer, Leiterin des Instituts für Medienverantwortung, Erlangen, im Gespräch mit Michael Wallies, Medizinstudent, München
17.15 Das Besondere der Wirkung des Films im Vergleich zur Fotografie.
Dr. Irene Wittek, Dr. der Kunstgeschichte, Filmemacherin und Fotografin, Berlin
18.15 Kleine Pause
18.30 Spielfilm „Die zwölf Geschworenen“, Regie: Sidney Lumet

weiter geht es am nächsten Tag wie folgt:
20. Oktober: 9.20 Begrüßung
Programmleitung des Tages: Prof. Dr. Barbara v. Meibom
9.30 Auswirkungen audiovisueller Medien auf die Neuroplastizität des Gehirns.
Dr. Günter Haffelder, Leiter des Instituts für Kommunikation
und Gehirnforschung, Stuttgart
10.30 Neuer Mensch für neue Medien? Zur Wirkung der
Pseudo-Gemeinschaften in der Mediengesellschaft.
Jürgen Liminski, Dipl.- Inf. wiss., Dipl.- Pol., Deutschlandradio Kultur, Journalist
11.30 Vorschlag für eine Resolution der Tagung
Claudia Laube, Dipl.- Psychologin, Koordinatorin der Berliner
Schulpsychologischen Zentrale für Begabungsförderung
11.45 Kaffeepause
12.00 Podiumsdiskussion „Wege zu einem optimalen Medienangebot im Hinblick auf die Heranwachsenden.“
Christiane v. Wahlert, Geschäftsführerin SPIO,
Spitzenorganisation der Filmwirtschaft e.V.
Dr. Wolfgang Thierse, MdB, Vizepräsident des Deutschen Bundestages, (angefragt)
Johannes Singhammer, MdB, Sprecher Familien-, Senioren-,
Frauen und Jugendpolitik der CDU/CSU Fraktion,
Leonija Wuss-Mundeciema, Dipl. Regisseurin für Spielfilm
und Fernsehen, Sichtwechsel e.V. für gewaltfreie Medien,
Moderation: Prof. Dr. Barbara v. Meibom,
Leiterin von Communio - Institut für Führungskunst, Berlin/Essen
13.30 Mittagsimbiss
14.00 Miteinander lernen: Offener Raum (Open Space) Eröffnung, Gespräch, Plenum. Moderation: Prof. Dr. Barbara v. Meibom, Leiterin von Communio – Institut für Führungskunst, Berlin/Essen
16.30 Verabschiedung der Resolution
17.00 Ende der Tagung
Veranstaltungsort: Konferenzzentrum der Bank für Sozialwirtschaft AG (BFS), Oranienburger Str. 13-14, 10178 Berlin - Mitte

Um eine verbindliche Anmeldung bis spätestens zum 14. Oktober wird gebeten:
per E- mail: medny@gmx.de oder info@sichtwechsel.de
per Post an: Sichtwechsel.e.V. für gewaltfreie Medien
                     c/o L.Wuss, Sedanstr. 39, 12167 Berlin,

Anfahrt: S 1, S 25 bis Oranienburger Str. / S 5, S 7, S 75, S 9 bis Hackescher Markt / Tram 1 und 6 bis Monbijouplatz

Es wird keine Tagungsgebühr erhoben, evtl. ein kleiner Beitrag für die Getränke. Weitere Informationen unter medny@gmx.de (Tagungsbüro Frau Dr. Antje Jakupi) oder info@sichtwechsel.de (Vorstand Tel.: 030 4865805 Frau Wuss).

Wir möchten zu dieser am 19. und 20. Oktober 2009 in dem Konferenzzentrum der Bank für Sozialwirtschaft, Oranienburger Str. 13-14, 10178 Berlin geplanten Tagung die Jugendschutzbeauftragten der audiovisuellen Medien, sowie Medien- und Fernsehräte, Programmanbieter, Erzieherinnen und Erzieher, Lehrer und Studenten der Erziehungswissenschaften einladen. Diese Einladung verbinden wir mit der Hoffnung, dass dadurch das Wissen um die Tiefenwirkung der audiovisuellen Medien zügiger in die breite Öffentlichkeit gelangen kann.

Resolution der Tagung

zurück zur Übersicht